In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
lesenswert Magazin Ein Tusch für Karl Kraus zum 150. Geburtstag und neue Bücher u. a. von Louise Glück und Abdulrazak Gurnah
Zwei Nobelpreisträger im lesenswert Magazin: Louise Glück und Abdulrazak Gurnah. Und: Daniel de Roulet, Sam Knight, Claire Keegan und ein Tusch zum 150. von Karl Kraus.
Gespräch Locken auf der Glatze drehen: zum 150. Geburtstag von Karl Kraus
Karl Kraus ist schwer auf einen Begriff zu bringen: Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker, Sprach- und Medienkritiker. In jedem Fall aber war Kraus einer der wichtigsten Impulsgeber der Moderne.
Buchkritik Claire Keegan – Reichlich spät
Claire Keegans neues Buch „Reichlich spät“ hat gerade einmal 60 Seiten. Auf raffinierte Weise zeigt sie darin eine zum Scheitern verurteilte Beziehung.
Literatur Mythos Frosch
Im Märchen “Der Froschkönig“ verwandelt er sich von einem bösen, hässlichen Wesen in einen schönen Prinzen. Denn der Frosch war schon immer beides: Glücksbringer und Symbol des Teufels. In allen Kulturen weltweit. Von Julian Ignatowitsch.
Literatur Viel mehr als ein Krimi - „Das Schweigen des Wassers“ von Susanne Tägder
Ein ungelöstes Verbrechen, ein wahrer Fall der DDR-Justiz aus den 1970er Jahren, hat die Heidelberger Autorin zu ihrem Roman veranlasst. Kurz nach dem Fall der Mauer schickt sie ein ungleiches Ermittlerteam aus West und Ost ins Rennen, um die dunklen Machenschaften von Polizei und Stasi aufzudecken. Susanne Tägder, die früher selbst als Richterin gearbeitet hat, zeigt sich als sensible Erzählerin mit großem Respekt vor ihren vielfach gebrochenen Figuren. Ein wertvoller Roman, der sehr genau die Befindlichkeiten einer schwierigen Umbruchszeit in den Blick nimmt.
Gedichte und ihre Geschichte „Was alles braucht's zum Paradies?“ von Elisabeth Borchers
Elisabeth Borchers (1926-2013) war eine deutsche Schriftstellerin und literarische Übersetzerin. Für ihre Lyrik erhielt sie unter anderem die Roswitha-Gedenkmedaille der Stadt Bad Gandersheim sowie den Friedrich-Hölderlin-Preis. Ihre Gedichte erinnern auf den ersten Bick an Kindergedichte, entpuppen sich bei näherem Hinschauen aber als Lyrik, die dem Surrealismus nahesteht.
Hörbar Magisch: Uve Teschner liest „Sepia und das Erwachen der Tintenmagie“ von Theresa Bell
Das Waisenmädchen Sepia erhält die Nachricht, dass sie im sagenumwobenen Flohall die Kunst des Buchdrucks erlernen darf. Sie ist froh und verwundert, warum ausgerechnet ihr diese Ehre zuteilwird. Als merkwürdige Dinge geschehen, die an den schrecklichen Tintenkrieg erinnern, wird sie dies herausfinden. Schauspieler Uve Teschner wird häufig für Thrillerlesungen gebucht, aber hier zeigt er: Spannende Märchen kann er auch! Zumal er hier ebenfalls einem ordentlichen Bösewicht seine Stimme geben darf.
Buchkritik Zdena Salivarová – Ein Sommer in Prag
In „Ein Sommer in Prag“ erzählt Zdena Salivarová die leichtfüßige Geschichte einer jungen Sängerin im Prag der späten 50er Jahre. Auf eine Auslandstournee darf sie nicht mitfahren, doch trotz Intrigen, Bespitzelung und extremer Verluste bewahrt sie sich ihre Chuzpe und ihren Straßenwitz.
Übersetzt von Sophia Marzolff
Mitteldeutscher Verlag. 358 Seiten, 30 Euro
ISBN 978-3963118388
Buchkritik Guro Kulset Merakeras / Katrin Glatz Brubakk – Inside Moria. Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit
Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos steht sinnbildlich für „Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit“, so der Untertitel dieses Reports. Die deutsch-norwegische Kinderpsychologin Katrin Glatz Brubakk liefert Einblicke aus den Jahren 2015 bis 2023.
Aus dem Norwegischen von Daniela Stilzebach
Westend Verlag. 367 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3864894367
Buchkritik Angela Krauß – Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.
Die Schriftstellerin Angela Krauß lebt in einem ganz besonderen Haus in Leipzig. Davon erzählt sie in „Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.“. In ihrer Dichtung bringt sie das kleine Besondere mit dem großen Ganzen in Einklang. Ihre Prosa ist nichts weniger als die Suche nach dem Ort des Menschen im Universum. Diese Suche führt sie am eigenen Beispiel vor.
Suhrkamp Verlag, 112 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3518431184
Comicbuchpreis 2024 Comic-Zeichnen macht glücklich – Franz Suess erhält in Stuttgart den Bertold Leibinger Comicbuchpreis
Ein Außenseiter, der eine Straftat begeht und versucht, seiner Verantwortung zu entkommen: Der Wiener Comic-Künstler Franz Suess bekommt für seine Geschichte von „Jakob Neyder“ den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung. „Ein virtuos gezeichneter und erzählter Comic“, so das Urteil der Jury.